Die Woche vom 23. - 28.09.2018 verbrachten Schüler*innen der 10. Klassen in Lublin, Polen. Wir wurden begleitet von der JGW Spandau, dem Bezirksstadtrat Stephan Machulik und den Geschichtslehrern Frau Naumann-Nölte und Herrn Franz.
Am ersten Tag bekamen wir eine Führung durch Lublins Altstadt und das ehemalige jüdische Ghetto. Dort wurden uns viele Orte mit ihrem historischen Hintergrund zur Judenverfolgung gezeigt und erläutert. So waren wir beispielsweise auch im "Grodzka-Tor – Theater NN", das Archivmaterial zur polnisch-jüdischen Geschichte sammelt und ausstellt.
Am Nachmittag besichtigten wir die ehemalige Talmudhochschule und einen jüdischen Friedhof. Den Abend durften wir, nachdem wir über die Erlebnisse und Eindrücke des Tages gesprochen hatten, frei gestalten.
Am zweiten Tag unserer Gedenkstättenfahrt besuchten wir das ehemalige Konzentrationslager Maijdanek, durch das uns eine Gedenkstättenmitarbeiterin führte. In diesem Lager wurden sowohl jüdische als auch nichtjüdische Häftlinge zur Zwangsarbeit gezwungen, erschossen und seit Herbst 1942 in Gaskammern ermordet. Es ist unvorstellbar, was die Deutschen anderen Menschen angetan haben. Sich an diesem Ort aufzuhalten war bedrückender und belastender, als wir vorher geglaubt hätten.
Am dritten Tag besichtigten wir die Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Bełżec. Dieser Ort, der aus einem Denkmal für die vielen Opfer und einem Museum besteht, war für viele noch bedrückender als das KZ Majdanek. Am schlimmsten war der Nachbau einer Gaskammer, in die man reingehen konnte. Dieser Raum wurde auch „Raum der Stille“ genannt. In der Museumsausstellung lernten wir anhand von Fotos, Zeugenberichten, Modellen und auf dem Gelände gefundenen Gegenständen die Geschichte des Vernichtungslagers.
Am Nachmittag machten wir einen Zwischenstopp in der wunderschönen Renaissance-Stadt Zamość, um uns etwas von unseren Erlebnissen abzulenken.
Am vierten und letzten Tag unserer Reise hatten wir im KZ Maijdanek einen Workshop, bei dem wir mit Archivmaterialien zu den Themen „Lebensbedingungen in Majdanek“, „Deportation, Ankunft und Selektion der Häftlinge“ oder „Widerstand im Lager“ interaktive Führungen durch das KZ erarbeiteten und anschließend präsentierten. Zudem hörten wir einen erschütternden Vortrag über die Kinderschicksale in Majdanek.
Trotz des schwierigen und bedrückenden Themas war die Fahrt sehr schön. Wir nehmen unvergessliche Eindrücke von den Orten, die wir besuchten, mit und empfehlen die Gedenkstättenfahrt allen Schüler*innen weiter.
Jaqueline, Julia und Venka (Klasse 10 B), Herr Franz, Frau Naumann-Nölte