Vor einiger Zeit hatten alle ZehntklässlerInnen die Ehre von der Schauspielerin Corinna Schönwald einen Einblick in das Buch „Ihr sollt die Wahrheit erben“, von der Holocaust Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch, zu bekommen. Die Veranstaltung war nicht nur informativ, sondern auch emotional und inspirierend.
Anita Lasker-Wallfisch wurde 1925 in Breslau geboren und ist eine der letzten noch lebenden Zeitzeuginnen des Holocaust. Gemeinsam mit ihrer Schwester überlebte sie das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, unter anderem, weil sie im sogenannten Mädchenorchester spielte. Ihre musikalische Begabung – sie war Cellistin – rettete ihr das Leben. Nach dem Krieg emigrierte sie nach England, wurde eine erfolgreiche Musikerin und gründete später das English Chamber Orchestra. Ihr Buch ist ein beeindruckendes Zeugnis ihres Lebens und zugleich ein Appell an die nachfolgenden Generationen, sich der Geschichte zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.
Die Lesung wurde von eindrucksvollen Bildern begleitet, die das Gehörte visuell unterstützten und das Erzählte lebendiger machten. Besonders berührend war der Einsatz von Musik: Stücke, wie sie damals im Mädchenorchester in Auschwitz gespielt wurden, wurden eingespielt und sorgten für Gänsehautmomente. Es war kaum vorstellbar, dass zwischen all dem Leid und der Grausamkeit des Konzentrationslagers so schöne, fast liebliche Musik erklang. Gerade dieser Kontrast regte viele von uns zum Nachdenken an.
Insgesamt war die Lesung sehr bewegend und hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es war nicht nur eine Erinnerung an die dunkle Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf, die Wahrheit weiterzutragen – genau wie Anita Lasker-Wallfisch es sich mit ihrem Buch wünscht.
Bericht von Karolina Patra und Charlotte Leonhardi