Das Schuljahr neigt sich dem Ende entgegen und viele Monate der Vorbereitung, Turniere und Rückschläge lagen hinter der Schulfussballmannschaft. Das Fußballjahr des Siemens-Gymnasiums kann gewiss als durchwachsen mit Höhen und Tiefen bezeichnet werden, wobei gerade das Selbstbewusstsein der jüngsten Mannschaft im Laufe des Jahres merklich gesunken war.
Die Mannschaft ging mit großem Schwung und hohen Erwartungshaltung in das Jahr. Alles schien angerichtet für eine erfolgreiche Saison mit dem klaren ausformulierten Ziel, die Berliner Mannschaften zu erreichen und auch dort vorne mitzuspielen. Doch schon bald gab es den ersten Rückschlag, da sich die Spandauer Konkurrenz als griffiger und ausgebuffter erwies. Im Nachgang wurde schnell klar, dass dieser Jahrgang in Spandau das Niveau der letzten Jahre deutlich überstieg und ein Ausscheiden im Nachgang durchaus nachvollziehbar war, da die Mannschaften aus Spandau sowohl die Berliner Meisterschaften des Hallen- als auch des Feldturniers für sich entscheiden konnten.

Dennoch: In Anbetracht des großen Talents der einzelnen Spieler und dem Gefühl, selbst nicht alles rausgeholt zu haben bei den ersten Turnieren, bedurfte es einer Aufarbeitung und Neuaufstellung, sowohl von Seiten der Mannschaft als auch vom Betreuer. Nach konstruktiven und offenen Gesprächen wurde schnell klar, dass mannschaftsinterne Reibereien und gruppenschädliche Verhaltensmuster einen großen Anteil am Scheitern der hohen Erwartungen hatten.

So kam es, dass der Fokus im Training noch stärker auf die Teamhygiene gelegt wurde, was auch mit größeren personellen Veränderungen einherging. So fuhr die Mannschaft den Hitzewarnungen zum Trotz und mit neuem Antlitz sowie unsicher ob der eigenen Leistungsfähigkeit mit einer Mischung aus Spielern des 7. und 8. Jahrgangs zum Einladungsturnier nach Potsdam, bei dem der Landesmeister und weitere starke Schulen warteten. Gerade zu Beginn des Turniers war die Unsicherheit der Mannschaft förmlich greifbar und genau in dieser Phase schafften die Jungs etwas, was bisher nicht möglich schien mit dieser Gruppe. Sie überstanden schwierige Phase mit hoher Leidensfähigkeit, Geschlossenheit und widerstanden dem Impuls, diesen Schwierigkeiten nachzugeben. So kam es, dass der Landesmeister aus Brandenburg mit zunehmender Spieldauer schwindlig gespielt wurde, wobei die Verantwortung dafür auf beide Jahrgänge verteilt wurde. Die Entfesselung der einzelnen Mannschaftsteile wurde greifbar und das Niveau aller gesteigert. Das Spiel endete hoch verdient 3:0 und gab die Richtung für die Folgespiele vor. Geradezu überrascht von der eigenen Leistungsfähigkeit konnten alle darauffolgenden Spiele souverän und mit einer großen Klarheit für sich entschieden werden und so konnten die Mannschaft ihren ersten großen Erfolg mit dem Turniersieg beim Havelpokal feiern.

Der Respekt der anderen Mannschaften war ihnen gewiss und trotz der Einzelauszeichnung zum Besten Spieler und Besten Torschützen war es die Geschlossenheit, die die anderen Mannschaften vor allem beeindruckte. Gerade im Hinblick auf die zunehmende Verehrung einzelner Spieler im internationalen Fußball war das die große Erkenntnis des Tages für viele. Wenn wir als Team auftreten, können alle glänzen, wobei der Einzelne nicht zu kurz kommt. Der junge Jahrgang sollten diesen Schwung und Erkenntnisgewinn mit in das kommende Schuljahr nehmen, so dass die hoch gesteckten Ziele nicht erneut zu enttäuschten Erwartungen werden. Das Turnier in Potsdam war hoffentlich der Brustlöser dafür.